CRUX-Story

Die CRUX Winter Ultra Legende*
Das Schoss der Stadt Rapperswil, direkt am Ufer des oberen Zürichsees, datiert aus dem Jahr 1229. Graf Rudolf II liess das Schloss und die Befestigung errichten. Aber um die Gründe, die dazu führten, ranken sich wilde Geschichten.

Beginnen wir damit, was unbestritten ist: Die Grafschaft Rudolf herrschte über zahlreiche Landgebiete, die heute zur Ost- und Zentralschweiz gehören. Graf Rudolf II traf sich in einem kleinen Dorf südlich des heutigen Winterthur, mit Mitgliedern aus der Habsburg Familie (Vorfahren des [in den kommenden Jahrhunderten] berühmten Hauses Habsburg), um den Kauf von Pferden zu diskutieren. Ihre Gespräche dauerten bis tief in die Nacht und ganz sicher flossen dabei auch grosse Mengen an Wein oder Met.

Früh am nächsten Morgen, vor Sonnenaufgang und lange bevor die Stadt aufgewacht war, wurde Graf Rudolf wach und durch ein klares helles Licht, das aus dem Nachthimmel nach unten durch das Fenster auf sein Bett strahlte, aufgeschreckt. Er wurde sogleich von einem Gefühl der Angst und Erwartung einer Strafe ergriffen und floh in aller Eile aus dem Gasthaus. Es war ein kühler Frühlingsmorgen, als er durch die Tür nach draussen stürmte und in der morgendlichen Dunkelheit erkannte, dass das Licht oben schwebte und ihn offenbar verfolgte. Es war ein dunkles Objekt im Nachthimmel, Hunderte von Metern über ihm, mit einem Lichtstrahl auf seine Bewegungen konzentriert. Die Angst übermannte Graf Rudolf II. und ohne viel darüber nachzudenken, rannte er weg vom Objekt und in den Wald rund um das Dorf.

Die Aufregung hatte für den Grafen gerade erst begonnen, als er merkte, dass das fliegende Objekt seinen Bewegungen durch den Wald folgte. Weit oben zwischen den Ästen konnte er die Umrisse ausmachen, die sich synchron mit ihm bewegten. In Panik, mit Schweiss auf der Stirn, der in seine Augen rann, und dem Herz, das wild in seiner Brust hämmerte, wollte Graf Rudolf einfach nur so viel Abstand wie möglich zwischen ihm und dem Objekt am Himmel bringen. Er rannte Hügel hinauf. Er lief Grate entlang. Er lief durch Täler. Er stolperte, als seine Beine den Dienst versagten. Irgendwie wusste Graf Rudolf, dass der Flugkörper mit dem Laserstrahl nicht freundlich war – und so lief er um sein Leben.

Er lief lief durch die Nacht bis in den Morgen, aber die Jagd setzte sich fort.

Es gab Momente, als der Graf glaubte, seinem Verfolger entkommen zu sein; Minuten vergingen, ohne irgendein Zeichen des Objekts am Himmel oder des stechenden, weissen Lichtes. Schliesslich verschoben sich die Wolken, um das schattenhafte Objekt wieder freizugeben. . . es schien keinen Ausweg für den Grafen Rudolf zu geben.

Viele Stunden später, mit von Schlamm befleckter Kleidung und mit überwältigender Müdigkeit, hatte ein zerschundener und blutender Graf Rudolf hinter sich gelassen, was wir heute das „Züri Oberland“ nennen. Durch Wälder und Berge hatte er die Ufer des Zürichsees erreicht. Im 13. Jahrhundert war der Ort, den wir als Rapperswil kennen, noch eine kleine Bauern-Gemeinde am See – aber für Graf Rudolf fühlte sich dieser Anblick wie die Erlösung an. Es war fast eine Stunde her, seit er das schwebende Objekt am Himmel zuletzt gesehen hatte und vielleicht – so dachte er – war es für immer verschwunden.

Als sich der Graf den Gebäuden des kleinen Dorfes am See näherte, tauchte der Flugkörper wieder über ihm auf und bestrahlte ihn mit dem Licht. Unmöglich, so schien es. Rudolf hatte doch nicht entkommen können. Tränen brachen in seinem Gesicht aus. Er packte Steine entlang des Sees und schleuderte sie in Richtung des Objekts, aber keiner reichte hoch genug, um es zu treffen. In diesem Augenblick passierte eine höchst unerwartete Sache: Das graue Objekt am Himmel losch das Licht und stürzte direkt in die Gewässer des Zürichsees. Mit einem gewaltigen Aufprall und Spritzen war es verschwunden.

Da die Wellen bis ans Ufer des Sees reichten, kamen die Bauern, um das Wohl des Grafen zu überprüfen. Er sah schrecklich aus, nach der Flucht zu Fuss durch das schwierige und wilde Land unter schlimmsten Bedingungen und murmelte etwas undeutlich über Kreaturen im Himmel.

Graf Rudolf ruhte für drei Tage und Nächte am See, mit der Befürchtung, dass sein Verfolger aus dem See auftauchen und ihn wieder verfolgen würde. Aber nichts stieg aus dem Wasser. Rudolf begann Wochen später mit dem Bau einer Festung – es würde schliesslich Schloss Rapperswil werden – und schwor, den Ort am See vor der Kreatur im Wasser zu schützen. Seine Untertanen wussten nie genau, ob dies Grund für den Bau war und noch heute wird seine Geschichte als Unsinn abgetan. Aber die Burg, die er baute, wacht über Rapperswil bis zum heutigen Tag. Und wer kann schon mit Bestimmtheit sagen, worauf das Ding im See wirklich lauert?

Der CRUX (Count Rudolf Ultra eXtreme) Winter Ultralauf erinnert an die Legende von Graf Rudolfs wildem Flug durchs Zürcher Oberland. Mit der Befolgung seiner Route und mit dem Ziel nahe seiner Burg bei Rapperswil (das Ende liegt etwas südlich in Schmerikon) wird seine Ausdauer gegen soviel Ungemach geehrt. Um die Ehre zu erhöhen, sind die Bedingungen etwas härter und der Lauf findet im Schweizerischen Winter statt – denn immerhin wird dabei niemand von einem unheilvollen Gegenspieler verfolgt.

*Diese Legende basiert auf dem Fakt, dass Graf Rudolf II das Schloss Rapperswil erbauen liess und in der Region Zürich im 13ten Jahrhundert gelebt hat. Die restliche Geschichte ist frei interpretiert und folgt keinerlei geschichtlichen Aufzeichnungen.